Die Modernisierung der persönlichen Ausrüstung der Bundeswehr verzögert sich erneut. Das neue Sturmgewehr G95, das das G36 ersetzen soll, wird voraussichtlich erst Ende 2025 flächendeckend eingeführt. Der Grund: Lieferschwierigkeiten und technische Nachbesserungen.
Das G95 basiert auf dem HK416 von Heckler & Koch und wurde in einem mehrjährigen Auswahlverfahren als neuer Standard festgelegt. Es überzeugt durch hohe Präzision, Modularität und NATO-Kompatibilität. Die Einführung sollte ursprünglich bereits 2023 beginnen.
Nun sorgt die Verzögerung für Unmut – sowohl bei Soldaten als auch in der sicherheitspolitischen Debatte. Denn das bisherige G36 weist bekannte Schwächen auf, insbesondere bei Hitzebelastung und Langzeitpräzision. Für Auslandseinsätze wird das G95 daher dringend erwartet.
Laut Verteidigungsministerium werden derzeit letzte Anpassungen an Optiken, Zielsystemen und Zubehör vorgenommen. Zudem sind logistische Aspekte wie Ersatzteillagerung, Ausbildung und Schulung zu berücksichtigen.
Der Fall zeigt exemplarisch die Herausforderungen moderner Beschaffungsprozesse: lange Planungszeiten, komplexe Anforderungen und dynamische Rahmenbedingungen. Gleichzeitig ist die Einführung des G95 ein notwendiger Schritt, um die Bundeswehr zukunftssicher auszurüsten.
Trotz Verzögerung bleibt das G95 ein Symbol für den Wandel – hin zu mehr Einsatzrealismus, technischer Qualität und internationaler Standardisierung.
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